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Moderne äußerliche Behandlung von Frühfomen des weißen Hautkrebses (Aktinische Keratosen) mit Cremes, Salben & Gelen

Aktinische Keratosen werden als Frühformen des weißen Hautkrebses bezeichnet, da diese in 10% der Fällie in einem Zeitraum von 10 Jahren in ein Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom) übergehen können. Jede aktinische Keratose sollte daher grundsätzlich hautärztlich behandelt werden. Es gibt eine Vielzahl von anerkannten Behandlungsverfahren, die je nach Lokalisation, Größe und Anzahl der Herde auch kombiniert zum Einsatz kommen können. Läsionen im Gesicht werden z.B. aufgrund des besseren kosmetischen Ergebnisses häufig mit speziellen Gelen, Cremes oder mit Infrarotlicht behandelt. Auch spielen das Alter des Patienten, weitere Erkrankungen und Risikofaktoren (z.B. geschwächtes Immunsystem) eine Rolle. Welche Therapie eingesetzt wird, kann nur individuell durch den behandelnden Hautarzt entschieden werden.

Äußerliche Behandlung mit Cremes, Salben und Gelen

Behandlungen mit Gelen und Cremes benötigen einen längeren Behandlungszeitraum als die chirurgischen Methoden, versprechen jedoch gute ästhetische Therapieergebnisse - wichtig besonders im Gesichtsbereich. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit Cremes und Gelen auch großflächig geschädigte Hautflächen wirkungsvoll behandelt werden können, wo chirurgische Verfahren ggf. sehr belastend wären.

Zur äußerlichen Anwendung bei aktinischen Keratosen steht Diclofenac als Gel zur Verfügung. Die Anwendung erfolgt über 90 Tage. Das Präparat wurde in mehreren Studien untersucht. Die Ansprechraten lagen in etwa bei 80 Prozent der Patienten. Unerwünschte Wirkungen sind selten und bestehen zumeist nur aus leichtem Juckreiz, Rötung und trockener Haut.

5-prozentige Imiquimod-Creme stimuliert das körpereigene Immunsystem. Es kommt zu einer Entzündung der aktinischen Keratose, nicht aber der gesunden Haut. Der Patient trägt die Creme selbst über mehrere Wochen (3x pro Woche) vor dem Schlafen auf die Haut auf. Bei etwa 80 Prozent der Imiquimod-Behandlungen wird ein vollständiges Abheilen der Hautveränderungen erreicht. Rückfälle sind in ca. 10 Prozent innerhalb eines Jahres möglich. Als Nebenwirkung der gewollten Immunreaktion kommt es oft zu Rötung, Juckreiz, Schmerzen, Brennen, Erosion (oberflächliche Wunde) und Krustenbildung kommen.

Seit September 2021 ist eine moderne Creme mit dem Wirkstoff Tirbanibulin zugelassen. Das Präparat wird ein Mal pro Tag über lediglich fünf Tage aufgetragen. Studien haben gezeigt, dass nach 57 Tagen die behandelten aktinischen Keratosen zu 100% abgeheilt waren. Lesen Sie zu Tirbanibulin auch unseren Bericht in der Rubrik Aktuelles vom September 2021.