Aktinische Keratosen werden als Frühformen des weißen Hautkrebses bezeichnet, da diese in 10% der Fällie in einem Zeitraum von 10 Jahren in ein Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom) übergehen können. Jede aktinische Keratose sollte daher grundsätzlich hautärztlich behandelt werden. Es gibt eine Vielzahl von anerkannten Behandlungsverfahren, die je nach Lokalisation, Größe und Anzahl der Herde auch kombiniert zum Einsatz kommen können. Auch spielen das Alter des Patienten, weitere Erkrankungen und Risikofaktoren (z.B. geschwächtes Immunsystem) eine Rolle. Welche Therapie eingesetzt wird, kann nur individuell durch den behandelnden Hautarzt entschieden werden.
Die Kryotherapie (Kältebehandlung) wird häufig eingesetzt. Kleinere Herde werden direkt mit Wattetupfer im Kontaktverfahren, großflächige aktinische Keratosen werden im Sprayverfahren behandelt. Verwendet wird dabei flüssiger Stickstoff mit einer Temperatur von bis zu -196°C. Nach der Behandlung treten mitunter Nebenwirkungen wie Blasen, Schmerz, eventuell auch Narbenbildung oder eine Veränderung der Hautfarbe auf. Die Erfolgsraten der Kryotherapie reichen von 75 bis 98 Prozent. Rezidive (Rückfälle) entstehen in 2 bis 12 Prozent der Fälle innerhalb eines Jahres.
Ein weiteres häufig eingesetztes Verfahren ist die mechanische Abtragung (Kürettage) einzelner Herde mit (Ring-)Kürette oder scharfem Löffel. Dies ist häufig sogar ohne vorherige örtliche Betäubung möglich. Die aktinische Keratose löst sich meist vollständig ab. Eine anschließende mikroskopische Untersuchung des abgeschabten Gewebes ist möglich. Als Nebenwirkung kann es zu Blutung und Narbenbildung kommen. Dieses Verfahren kann mit dem chemischen Peeling kombiniert werden.
Einzelne Tumore können gut chirurgisch entfernt werden. Ein erneutes Auftreten ist dann recht selten. Eine operative Entfernung wird vor allem dann gewählt, wenn die Hautveränderung anschließend mikroskopisch beurteilt werden soll. Oft wird auch nur ein kleiner Teil des betroffenen Gewebes mittels Stanzbiopsie entfernt und dann unter dem Mikroskop untersucht. Dieses Vorgehen wird gewählt, wenn der Arzt herausfinden möchte, ob es sich bei der Hautveränderung noch um eine aktinische Keratose oder schon um ein Plattenepithelkarzinom handelt.
Das chemische Peeling (auch Chemochirurgie genannt) ist hilfreich bei ausgedehnten aktinischen Keratosen im Gesichtsbereich. Eingesetzt werden hierbei Medikamente wie Trichloressigsäure, hochprozentige Alpha-Hydroxy-Säuren, Phenol (gilt als toxikologisch bedenklich) und Zinkchlorid. Bekannte Nebenwirkungen sind Schmerzen, Entzündungsreaktionen und selten Narbenbildung. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens ist abhängig vom verwendeten Medikament und wird mit etwa 75 Prozent angegeben. Rückfälle treten bei 25 bis 30 Prozent innerhalb eines Jahres nach Therapie auf.
Bei der photodynamischen Therapie (PDT) werden die Hautstellen zunächst mit einer Creme vorbehandelt, welche die Haut lichtempfindlich macht. Einige Stunden später wird die Haut dann mit rotem Kaltlicht bestrahlt, wodurch gezielt Tumorzellen in der Ober- und Lederhaut zerstört werden. Die Erfolgsrate der PDT liegt bei 70 bis 78 Prozent nach einmaliger Anwendung und bis zu 90 Prozent nach einer zweiten Behandlung eine Woche später. Nebenwirkungen der PDT sind Schmerzen bei der Bestrahlung und das Risiko der verstärkten Lichtempfindlichkeit. Die Kosten der PDT werden von den gesetzlichen Krankenkassen üblicherweise nicht erstattet.
Die ablative (abtragende) Lasertherapie mit CO2 oder Erbium-YAG ist vor allem bei einzelnen aktinischen Keratosen angezeigt. Als unerwünschte Wirkungen der Laserbehandlung können kurzzeitig Schmerzen, Entzündungen, Veränderungen der Hautfarbe und Narbenbildung auftreten. Ein vollständiges Entfernen der aktinischen Keratosen ist in nahezu 100 Prozent möglich, die Rückfallsraten (Rezidive) liegen bei etwa 10 bis 15 Prozent 3 bis 6 Monate nach Behandlung.
Bei älteren Patienten mit großflächigen aktinischen Keratosen, die weder operativ noch durch andere Maßnahmen behandelt werden können, kann die Röntgen-Weichstrahltherapie als Behandlungsmöglichkeit erwogen werden. Da bei dieser Methode aber die bereits lichtgeschädigte Haut zusätzlich ionisierenden Strahlen (Röntgenstrahlen) ausgesetzt wird, wird diese Therapieform nur in Ausnahmen eingesetzt.