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Expertenrat zur Behandlung von Frühformen des weißen Hautkrebses (Aktinische Keratosen)

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Thema: Plattenepithelkarzimon mit 90 OP oder nicht?
2012-08-27
Autor:
schmidt
Sehr geehrte Damen und Herren!
Bei meiner Großmutter (90 Jahre) wurde oben am Schädel eine etwa 1€große Hautveränderung vom Krankenhaus mit "Plattenepithelkarzimon" diagnositiziert.
Da ich sie nun beraten soll, frage ich mich folgendes:
1.Welches Risiko besteht, wenn man KEINE OP durchführen lässt?
2. Welches Risiko besteht, wenn man eine OP durchführen lässt?
Über eine schnelle Rückmeldung wäre ich ihnen sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
Expertenteam WeisserHautkrebs.de

Experten
Beiträge:466
2012-08-29
Sehr geehrter Fragesteller

Sollte man einen niedrigmalignen Tumor im sehr sehr hohen Lebensalter noch operieren? Das ist eine Fragestellung in deren Beantwortung viele individuelle Faktoren mit einfließen müssen.

Das Spinaliom ist ein weisser Hautkrebs, der erst ab einer Eindringtiefe von ca. 2mm metastasiert. Es ist daher sinnvoll frühzeitig zu operieren, dann lässt sich dieses lebensbedrohliche Risiko nahezu auf Null reduzieren. Hauttumoren wachsen lokal zerstörend, d.h. unbehandelt, kann der Befund im weiteren Verlauf bei Berührung bluten und nässen. Durch Tumorzellverfall kann es zur Geruchsbelästigung kommen. So ein Hautkrebs, kann, auch wenn er den Patienten nicht umbringt, zu einem erheblichen pflegerischen Problem werden.
Das Risiko der Operation liegt zunächst in der Art der Betäubung. Ist der Befund klein genug und die Patientin kooperativ, dann kann mit lokaler Betäubung vorgegangen werden. Das Risiko besteht dann nur in einem minimalen Risiko für allergische Reaktionen, wie man es bei jeder Medikamentengabe hat. Viele ältere Patienten empfinden jedoch das längere Liegen auf dem OP-Tisch als anstrengend. Ist eine "Vollnarkose" erforderlich, greifen die klassischen Risiken der Narkose, die sehr von den Vorerkrankungen abhängig sind und die Sie ggf. mit dem Anästhesisten besprechen sollten. Die OP selbst hat die üblichen Risiken von Blutung und Nachblutung und vor allem Infektion. Keine OP kann steril erfolgen, sondern nur keimarm. Eine infizierte Wunde würde man eröffnen und dann offen zur Abheilung bringen, was die Wundheilungsphase erheblich in die Länge zieht, aber letztlich ebenfalls zum Erfolg führt.

Niemand weiss, wie lange es ihm noch vergönnt ist, zu leben. Im Zweifelsfall ist es einfacher frühzeitig einen kleinen Befund zu beseitigen, als auf "Zeit zu spielen" und sich damit in eine belastende und schwierig operativ zu lösende Situation hineinzumanövrieren. Letztlich müssen jedoch Patient/-in und Angehörige in jedem Einzelfall unter Abwägung der allgemeinen Gesundheitsparameter und der o.g. Risiken zu einer Entscheidung kommen.

Ihr ExpertenteamWeisserHautkrebs.de

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