Experten gehen davon aus, dass es in Zukunft zu einem weiteren Anstieg von Hautkrebsfällen kommen wird. Dies ist insbesondere für weißen Hautkrebs zu erwarten, der in Deutschland jedes Jahr rund 210.000 Mal diagnostiziert wird. Unter diesem Begriff werden Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome zusammengefasst. Hinzu kommen die Vorstufen von Plattenepithelkarzinomen, die aktinischen Keratosen. Alle gelten als Folge schädigender Sonneneinstrahlung. Sie entstehen hauptsächlich an den intensiv der UV-Strahlung ausgesetzten sogenannten „Sonnenterrassen“ der Haut wie z.B. Stirn, Nase oder Ohren.
Konsequenter Sonnenschutz kann die Krebsentstehung verhindern – aber was passiert eigentlich in der Haut, wenn wir das Eincremen einmal vergessen haben? Welche molekularen Prozesse werden durch die Sonneneinstrahlung in der Haut angeregt – und wie lassen sie sich möglicherweise rückgängig machen? Wie regeneriert die Haut nach einem Sonnenbrand und kann man sie dabei vielleicht durch spezielle Wirkstoffe gezielt unterstützen? Und brauchen Menschen mit unterschiedlichen Hauttypen auch unterschiedlichen Sonnenschutz, der die jeweiligen biologischen Eigenschaften der Hautzellen berücksichtigt?
Zu diesen innovativen Forschungsfragen wird das DKFZ in Zukunft mit einem Kooperationspartner zusammenarbeiten. Ziel der beiden Partner ist es, in gemeinsam ausgewählten Forschungsprojekten Sonnenschutz der nächsten Generation zu entwickeln sowie Pflegeprodukte, die die Regeneration sonnengeschädigter Haut unterstützen. Damit könnte im besten Fall die Entstehung von bösartigen Zellveränderungen verhindert werden. Weiterhin werden die beiden Kooperationspartner gemeinsame Kampagnen zur Aufklärung über den korrekten Gebrauch von Sonnenschutzmitteln entwickeln und im Nationalen Krebspräventionszentrum eine Forschungsambulanz für individualisierte Hautkrebsprävention einrichten.
„Forschung zur Krebsprävention gehört zu den zentralen Aufgaben des DKFZ. In der Forschungskooperation fahren wir zweigleisig: Zum einen setzen wir auf molekulare Ansätze wie die Entwicklung zielgerichteter Wirkstoffe, die verhindern, dass gesunde Zellen durch UV-Schäden zu Hautkrebs entarten“, sagt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. „Zum anderen wollen wir Menschen dabei unterstützen, sich selbst bestmöglich vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen.“
Quelle: Auszüge einer Pressemeldung des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
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