Liebe Eltern, liebe Erzieherinnen und Erzieher,
Deutschland hat ein Hautkrebsproblem. Neuste Daten des statistischen Bundesamtes Destatis zeigen, dass die Todesfälle durch Hautkrebs in Deutschland in den letzten 20 Jahren um 55 Prozent, von etwa 2600 Todesfällen im Jahr 2001 auf etwa 4100 im Jahr 2021, gestiegen sind. Hauptrisikofaktor für eine Hautkrebserkrankung ist übermäßiger Sonnengenuss. Umso wichtiger ist es, dass gerade jetzt vor den Sommerferien die Risiken von zu viel Sonne und vernünftige Schutzmaßnahmen angesprochen werden. Besonders Kinder und Jugendliche sind gefährdet. Kinderhaut ist um ein Vielfaches dünner als die Haut Erwachsener. Beschädigungen durch UV-Licht im frühen Alter können später zu Hautkrebs entarten. Dabei kann Sonnenschutz so einfach sein. Unsere Nachbarn in Holland haben es verstanden. An hunderten öffentlichen Orten gibt es dort jetzt Sonnencreme-Spender zur kostenfreien Nutzung. Auch für Deutschland wäre es ein starkes Signal, eine solche Maßnahme durchzuführen. Doch gibt es meines Wissens hier zurzeit staatlicherseits keinerlei Bestrebungen.
So sind Sie als Eltern, als Erzieherinnen und Erzieher gefragt. Sie sind nicht nur Vorbild, sondern haben eine ganz besondere Verantwortung für die Gesundheit – auch die der Haut – der Kinder. Kinderhaut ist die empfindlichste Haut mit einer minimalen Eigenschutzzeit gegen UV-Strahlung. Die UV-empfindlichen Stammzellen liegen bei Kindern sehr viel dichter unter der Hautoberfläche und sind den UV-Strahlen stärker ausgesetzt, sodass die Haut in jungen Jahren besonders empfindlich auf die ultravioletten Strahlen der Sonne reagiert. Leider verfügen wir über kein Warnsystem, das uns vor zu viel UV-Belastung warnt. Wird die Haut rot, ist es bereits zu spät und die Haut bereits erheblich geschädigt. Es ist essenziell, dass Sonnenschutz bereits im Kindesalter beginnt. Sonnenbrände sollten unbedingt vermieden werden. Helfen Sie also mit und machen Sie unsere Kinder mit den wichtigen Sonnenschutzmaßnahmen vertraut.
Auch wenn es kein Patentrezept für wirksamen Hautschutz gibt, so bietet der Mix verschiedener Maßnahmen eine gute Hautkrebsprävention:
Starten Sie nun gut geschützt in die Sommerferien.
Ihr
Dr. Uwe Schwichtenberg
Berufsverband der Deutschen Dermatologen
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