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Sonnenschutzkampagne will Hautkrebsrisiko im Sport senken

07. Juni 2022 - Dr. Uwe Schwichtenberg

Sportlerinnen und Sportler – vom Breiten- bis zum Spitzensport – verbringen häufig viel Zeit im Freien. Wenn sie wiederholt und lange der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt sind, erhöht sich ihr Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Zu viel UV-Strahlung kann zudem das Immunsystem und die Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten schwächen. Die Deutsche Krebshilfe startet daher gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und den Partnern des Präventionsprogramms „Clever in Sonne und Schatten“ der Deutschen Krebshilfe eine deutschlandweite Kampagne unter dem Motto „Wir machen UV-Schutz im Sport zum Thema“.

Die Kampagne vermittelt zielgruppengerecht wichtige Tipps für den Sonnenschutz: beispielsweise die Mittagssonne zu meiden, schützende Kleidung zu tragen und Sonnencreme zu benutzen. Bei einer Auftaktveranstaltung an der Sportoberschule Dresden bekräftigten Vertreterinnen und Vertreter aus Sport und Medizin – darunter die SG Dynamo Dresden als mitgliedsstärkster Sportverein Sachsens – das gemeinsame Engagement. Die Kampagne wurde vom Präventionszentrum des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) entwickelt. Alle Informations- und Arbeitsmaterialien für die Eliteschulen des Sports, sportbetonte Schulen und Vereine sind kostenfrei erhältlich.

In Deutschland erkranken derzeit pro Jahr mehr als 300.000 Menschen neu an Hautkrebs, mehr als 40.000 Menschen davon am Malignen Melanom, dem sehr gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Der wichtigste äußere Risikofaktor für Hautkrebs ist eine starke Belastung der Haut mit ultra­violetten (UV-) Strahlen. Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Trainerinnen und Trainer sind oft viel und lange in der Sonne. Deshalb ist ein geeigneter Sonnenschutz zur Hautkrebsprävention – etwa durch möglichst lange Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnencreme und Trainingszeiten außerhalb der Mittagszeit – für sie besonders wichtig. Mit einer deutschlandweiten Kampagne wollen die Deutsche Krebshilfe, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sowie die Partner des Programms „Clever in Sonne und Schatten“ die Aufmerksamkeit für das Thema erhöhen und richtigen Sonnenschutz nachhaltig in sportbetonten Schulen, Vereinen und Verbänden etablieren.

„Die Deutsche Krebshilfe macht sich angesichts steigender Erkrankungszahlen seit Jahren für die Hautkrebsprävention stark, etwa mit gezielten Programmen für Schulen und Kitas. Wir freuen uns, gemeinsam mit starken Partnern künftig einen weiteren Schwerpunkt im Bereich des Sports legen zu können“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Zu viel UV-Strahlung kann auch das Immunsystem schwächen und die Gefahr für Infektionen verstärken. Auch deshalb ist es uns wichtig, unsere Sportlerinnen und Sportler möglichst gut vor einer wiederkehrenden intensiven Sonnenbelastung zu schützen“, ergänzt Dr. Sven Baumgarten vom DOSB. 

Um das Bewusstsein für die Bedeutung des UV-Schutzes im Sport zu stärken, hat das Präventionszentrum des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) spezielle Projektpakete für sportbetonte Schulen entwickelt. Diese enthalten unter anderem Videospots und Präsentationen für den Unterricht sowie für Elternabende, Poster mit Sonnenschutzregeln und ein Handbuch für Lehrkräfte. Seit Jahresbeginn wurden die deutschlandweit 43 DOSB-Eliteschulen des Sports über das Projekt informiert, die rund 11.500 junge Sportlerinnen und Sportler fördern. „Jetzt begleiten wir die Schulen dabei, das Projekt umzusetzen und Sonnenschutz nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren. Nach erfolgreicher Umsetzung können sich die Schulen im Herbst für ihr Engagement auszeichnen lassen“, sagt Dr. Friederike Stölzel, Co-Leiterin des NCT/UCC-Präventionszentrums.

Darüber hinaus entwickelt das NCT/UCC Materialien, um einen adäquaten UV-Schutz in Sportvereinen und -verbänden zu verankern. Aktuell werden diese im Dresdner Sportclub 1898 e.V. auf Praxistauglichkeit und Akzeptanz getestet, auch die SG Dynamo Dresden ist eng eingebunden. Ab nächstem Jahr stehen die kostenfreien Informations- und Aktionspakete dann allen Vereinen und Verbänden deutschlandweit zur Verfügung. „Im Sommer trainieren wir oft mehrere Stunden am Tag in der Sonne, mit T-Shirts und kurzen Hosen. Da sollte es selbstverständlich sein, auch an die Sonnencreme zu denken. Es ist wichtig, dass wir uns über die Risiken und die einfachen Schutz-Möglichkeiten besser bewusst werden“, sagt Sebastian Mai, Spieler von Dynamo Dresden. „Vorbeugung und Früherkennung sind beim Kampf gegen Hautkrebs das A und O. Mit eigentlich einfachen Regeln könnten sich die Hautkrebszahlen senken und die Heilungsraten erhöhen lassen“, betont Prof. Friedegund Meier, Leiterin des Hauttumorzentrums am NCT/UCC. „Nach meiner eigenen Hautkrebserkrankung ist es mir ein großes Anliegen, andere für dieses Thema zu sensibilisieren. Wir freuen uns, Eliteschulen des Sports, sportbetonte Schulen und Vereine hierbei künftig gezielt unterstützen zu können“, ergänzt Susanne Klehn, Botschafterin für Hautkrebsprävention der Deutschen Krebshilfe. 

Clever in Sonne und Schatten

Das Programm „Clever in Sonne und Schatten“ der Deutschen Krebshilfe richtet sich – neben dem neuen Fokus auf sportbetonten Schulen und Sportvereine – vor allem an Kitas und Grundschulen. „Kinderhaut ist ganz besonders empfindlich. Die in der Kindheit und Jugend erworbenen UV-Schäden der Haut sind maßgeblich für das spätere Entstehen von Hautkrebs verantwortlich. Daher müssen wir schon bei den Kleinsten mit dem richtigen Sonnenschutz beginnen“, sagt Prof. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention, Hamburg. In den vergangenen Jahren konnten deutschlandweit 5.500 Projektpakete versandt und mehr als 350 Kitas und Grundschulen für ihr Engagement zum Sonnenschutz ausgezeichnet werden. Partner des Programms sind die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. und das Projekt „Die Sonne und Wir“ an der Universität zu Köln – Uniklinik Köln.

Quelle: Pressemeldung Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)

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