Der 31. Deutsche Hautkrebskongress der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft fand vom 8. bis 11. September 2021 als Hybridveranstaltung in Hamburg statt. Hautkrebs ist trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre immer noch die häufigste Krebserkrankung mit der größten Steigerungsrate. Dafür, dass sich die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten zehn Jahren in Deutschland auf jährlich rund 240.000 verdoppelt hat, werden UV-bedingte Hautschäden aufgrund intensiver Sonnenexposition in der Kindheit und Jugend mitverantwortlich gemacht. An erster Stelle stehen die verschiedenen Formen des weissen Hautkrebses mit jährlich rund 210.000 Fällen, gefolgt vom malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs) mit rund 28.000 Fällen.
Es gibt neue Verfahren in der Erkennung und Behandlung des Hautkrebses – und trotzdem hat sich die Situation verschlechtert. Denn: Wegen der Corona-Pandemie gab es nahezu einen Einbruch bei den Vorsorge-Untersuchungen wie dem Hautkrebs-Screening. Im Frühjahr des vergangenen Jahres kamen bis zu 50 Prozent weniger Patienten zu der Vorsorge-Untersuchung. Und auch in den Monaten danach wurden nicht die Zahlen aus den vergangenen Jahren erreicht.
„Das von den Krankenkassen bezahlte Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre für Über-35-Jährige ist prinzipiell ausreichend, jedoch wird es nur von etwa 30 Prozent der Bevölkerung wahrgenommen“, sagt Dr. Peter Mohr, Präsident des 31. Deutschen Hautkrebskongresses in Hamburg und Chefarzt des Tumorzentrums der Elbe-Kliniken Stade-Buxtehude. Zudem hat sich die Hautkrebs-Situation während der Corona-Pandemie verschlechtert. Anfang 2020 kam nur noch die Hälfte der Patienten zu der Vorsorge- Untersuchung und auch danach kamen weniger als im Jahr zuvor. Statt dessen müsste aber, um die Zahlen der Hautkrebserkrankungen zu senken, beim Hautkrebs-Screening eine deutliche Steigerungsrate angestrebt werden. Zudem regt Dr. Mohr an, ein Risikogruppen-Screening für besonders sonnenempfindliche Menschen zu entwickeln.
Neue Überlegungen müsse es geben zum Schutz der Menschen, die im Freien arbeiten, so Dr. Mohr. Hier seien auch Arbeitgeber und Berufsgenossenschaften gefragt. Schließlich sei es die effektivste Möglichkeit, einem Hautkrebs vorzubeugen, sich vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Und für einen ausgeglichenen Vitamin-D-Haushalt reichten kurze Sonnenaufenthalte aus, unter Umständen ergänzt durch gezielte Nahrungsauswahl wie etwa Fisch. „Die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der Hauttumore geht weiter“, so Dr. Mohr.
Quelle: Pressemitteilung vom 31. Deutscher Hautkrebskongress 2021 in Hamburg
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