Home Aktuelles Expertenrat
Home Aktuelles Expertenrat

Die Behandlung von Basalzellkarzinomen (Basaliome)

Die Möglichkeiten der Behandlung des Basalzellkarzinoms sind groß. Die operative Entfernung des Tumors gilt als die Therapie der ersten Wahl. Für oberflächliche oder beginnende Basaliome kommen jedoch auch äußerliche Verfahren wie die Ausschabung (Kürettage), die Kältetherapie (Kryotherapie), die Lasertherapie oder die photodynamische Therapie in Betracht. Darüber hinaus gibt es die äußerlichen medikamentösen Behandlungen mit Imiquimod und 5-Fluorouracil. Bei der Auswahl der besten Behandlungsmethode sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Dies sind unter anderem die Größe des Tumors und dessen Ausdehnung in die Tiefe, die genaue Lokalisation (Gesicht/ Rumpf), das Wachstumsverhalten (knotig, oberflächlich verzweigend) und nicht zuletzt auch das Alter und der Allgemeinzustand des Patienten. Welche Behandlung im individuellen Fall am besten ist, kann nur der behandelnde Arzt vor Ort enscheiden.

Die operative Entfernung des Tumors ist die Therapie der ersten Wahl in der Behandlung des Basalioms. Hiermit kann in 95% der Fälle eine dauerhafte Heilung erreicht werden. Nach der Operation wird das entfernte Hautstück unter dem Mikroskop untersucht (mikroskopisch kontrollierte Chirurgie). Sind in den Schnitträndern des Hautstückes noch Tumorzellen zu finden, wird im Allgemeinen eine 2. Operation zur vollständigen Entfernung des Tumors durchgeführt. Im Einzelfall können auch engmaschige klinische Kontrollen vertretbar sein.

Bei oberflächlichen und kleinen Basaliomen des Rumpfes ist die Kürettage (Ausschabung) mittels scharfem Löffel oder Ringmesser eine geeignete Therapiealternative. Die entstehende Wunde kann zur Zerstörung von Tumorresten durch Stromabtragung (Kauterisation) oder Kryotherapie (Kältetherapie) nachbehandelt werden. Diese Methode hat jedoch eine deutlich höhere Rate an unvollständig entfernten und dann wiederkehrenden Tumoren (ca. 10%).

Die äußerliche photodynamische Therapie (PDT) wirkt weitgehend gezielt auf das Tumorgewebe unter Schonung des gesunden umgebenden Gewebes. Die betroffenen Hautstellen werden zunächst mit einer Substanz eingecremt, welche die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht (z.B. 5-Aminolävulinsäure-Creme). Einige Stunden später wird die Haut mit rotem Kaltlicht bestrahlt, wodurch die Hauttumorzellen gezielt zerstört werden. Die Behandlungsergebnisse in Hinblick auf die Entfernung des Tumors sind vergleichbar mit denen der Kryotherapie. Das kosmetische Ergebnis, also das Aussehen der Haut nach der Behandlung, fällt mit der PDT jedoch deutlich besser aus.

Äußerliche Chemo- oder Immuntherapieverfahren können zur alternativen Behandlung zahlreicher oberflächlicher Basalzellkarzinome verwendet werden. Entscheidend für den Therapieerfolg ist die konsequente und korrekte Anwendung unter ärztlicher Kontrolle. Die Behandlung mit Imiquimod 5% in Creme erfolgt im Allgemeinen 1-mal täglich für 5 Tage pro Woche für 6 Wochen. Der Vorteil dieser Behandlung besteht in der einfachen Anwendung und der Vermeidung einer Operation. Der Nachteil sind die z.T. sehr starken entzündlichen Reaktionen auf der Haut im Verlauf der Behandlung.

Die Strahlentherapie mit Röntgenoberflächenbestrahlung stellt eine Alternative zur Operation dar. Sie kommt vor allem bei älteren Personen zum Einsatz, wenn das Basaliom nicht operiert werden kann.

Bei der Kryotherapie kommt vor allem flüssiger Stickstoff zum Einsatz, um das Tumorgewebe mit Temperaturen zwischen minus 70°C und minus 196°C zu zerstören. Insbesondere bei Patienten höheren Alters, ungünstigen Lokalisationen des Tumors oder bei oberflächlichen Basaliomen am Rumpf (Bauch, Brust, Rücken) stellt die Kryotherapie eine gute Alternative zur Operation dar.

Basalzellkarzinome bilden nur in sehr seltenen Fällen Absiedelungen in andere Gewebe (Metastasen). In diesen Fällen kann eine innerliche Chemotherapie erforderlich sein.