Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) ist ein hochgradig bösartiger Tumor, der von den Pigmentzellen (Melanozyten) der Haut ausgeht. Selten kommt das Melanom auch am Auge (Bindehaut und Regenbogenhaut), an den Hirnhäuten und an verschiedenen Schleimhäuten vor. Das maligne Melanom ist meist stark pigmentiert, aber auch ungefärbte Formen treten auf. Das Melanom neigt früh dazu, über die Lymphbahnen und Blutbahnen Tochtergeschwülste (Metastasen) zu streuen und hat daher eine ungünstige Prognose.
Die Erkrankungsrate nimmt in der weißen Bevölkerungen weltweit zu, insbesondere bei stark der Sonne ausgesetzten hellhäutigen Menschen. In Mitteleuropa beträgt die Zahl der Neuerkrankungen 10 - 12 pro 100.000 Einwohner jährlich, in den USA 10 - 25, in Australien 50 - 60. Die Altersverteilung zeigt zwei Gipfel: junge Erwachsene bis ca. 30 Jahre und ältere Personen über 50 Jahre erkranken besonders häufig an einem Melanom.
Nicht so sehr die regelmäßige Sonnenbestrahlung, als vielmehr einzelne wiederkehrende UV-Expositionen von hoher Intensität steigern das Risiko für schwarzen Hautkrebs. Gefährlich sind also zum Beispiel viele Sonnenurlaube in südlichen Breiten, aber auch der regelmäßige Besuch einer Sonnenbank. Auch häufige Sonnenbrände (besonders in der Kindheit) steigern die Gefahr für ein Melanom. Familiäre Häufungen sind bekannt, denn 5-10 % der Melanome treten in erblich belasteten Familien auf. Daher sollte besonders auf sich Acht geben, wer in der Familie einen Verwandten hat, der an einem Melanom erkrankt ist oder war.
Personen mit vielen Muttermalen (Naevuszellnaevi) sind besonders gefährdet. Die Bedeutung hormoneller Einflüsse (z.B. Schwangerschaft oder hormonelle Empfängnisverhütung) wird unterschiedlich bewertet. Im Tumorwachstum scheinen auch immunologische Faktoren von Bedeutung zu sein, wie Spontanheilungen und aggressive Verläufe bei immungeschwächten Patienten (z.B. nach Organtransplantationen oder bei HIV) belegen.
Die meisten malignen Melanome finden sich am Körperstamm, an der Brust und an den Armen und Beinen. Bei Männern treten sie am häufigsten am Rücken (Rumpf), bei Frauen bevorzugt an den Beinen auf. In Bevölkerungen mit stärkerer Pigmentierung (Asiaten und Afrikaner) ist das Melanom insgesamt selten und eher im Bereich von Schleimhäuten oder an Hand- und Fußsohlen lokalisiert.
Klinisch und histologisch (feingeweblich unter dem Mikroskop) unterscheidet man folgende Melanom-Typen:
5% der Melanome sind Sonderformen: Hier ist vor allem das Amelanotische Melanom (AMM) zu nennen. Es entspricht in etwa dem NMM, wobei jedoch die Fähigkeit fehlt, Pigment zu bilden. Das AMM kann daher untypisch hell oder rötlich aussehen. Dies führt oft dazu, dass es übersehen wird, oder bei Diagnosestellung bereits Metastasen vorliegen. Die bevorzugte Lokalisation sind die Extremitäten. Amelanotische Melanome sind insgesamt selten. Weitere Sonderformen des malignen Melanoms sind das Aderhautmelanom (Seltenes Melanom im Bereich des hinteren Augenabschnittes), Melanome auf großen angeborenen Muttermalen, Melanome der sichtbaren Schleimhäute sowie nicht klassifizierbare Melanome.